Nachhaltig werden Unternehmen erst dann, wenn sie langfristig bestehen. Irgendwann muss sich die Inhaberin oder der Inhaber von der Firma verabschieden und eine Nachfolgelösung finden. Der grösste Fehler dabei: zu lange zu warten.
Auf jedes erfolgreiche Unternehmen kommt das Thema Nachfolge zu. Und die meisten Unternehmerinnen und Unternehmer verdrängen es lieber. Deshalb ist es legitim und wichtig, immer wieder mit den gleichen Argumenten für die Thematik zu sensibilisieren. Aufgrund zahlreicher Praxisbeispiele haben sich für mich die folgenden drei Kernelemente als Säulen einer erfolgreichen Nachfolge herauskristallisiert.
Sie ist omnipräsent in Fachartikeln – und das zu Recht. Je früher man sich mit seiner Nachfolge befasst, desto besser. Wie früh ist früh genug? Fünf Jahre haben sich als angemessener Mindestwert erwiesen.
Das Finden der passenden Menschen sowie der richtigen und steuerlich optimalen Organisationsform braucht jedoch nicht nur Zeit, sondern breites Fachwissen und langjährige Erfahrung.
Die Bedeutung von Vertrauen im Rahmen einer Nachfolgeplanung ist vielschichtig. Es beginnt mit der inneren Bereitschaft, loslassen zu wollen. Das ist die Grundvoraussetzung, um diesen emotionalen Prozess überhaupt starten zu können. Eng damit zusammen hängt wiederum die Bereitschaft, Aufgaben, Kompetenzen und Kontrolle zu delegieren. Und man soll anderen Menschen genauso viel oder mehr zutrauen wie sich selbst. Und schliesslich ist man gut beraten, offen und direkt zu kommunizieren, sobald man vom angedachten Weg fest überzeugt ist.
Das alles verlangt viel Selbstreflexion und Ehrlichkeit gegenüber sich selbst. Oft braucht dieser persönliche Prozess fast mehr Zeit als die anschliessende Lösungsfindung. Ohne diese innere Bereitschaft verläuft das Vorhaben im Sand!
Die erste Anspruchsgruppe sind Nachkommen aus der eigenen Familie. Ein weiterer naheliegender Kreis umfasst bestehende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Durchaus prüfenswert ist auch ein Blick zu den wachstumsorientierten Mitbewerbern respektive zu branchennahen Firmen, die interessiert sind, ihre Wertschöpfungskette zu verlängern. Last but not least gewinnen Vermittlungsplattformen oder Firmen, die hauptsächlich Business-Transaktionen anbieten, immer mehr an Bedeutung.
Die frühzeitige, intensive Auseinandersetzung mit diesen verschiedenen Lösungsfeldern hat den Vorteil, dass man sich bereits am Anfang Klarheit verschaffen kann, wo persönliche Prinzipien einer erfolgreichen Umsetzung im Weg stehen könnten, oder anders ausgedrückt: welche Szenarien nicht infrage kommen.
Wie erwähnt stehen bei der Umsetzung Fachwissen und Erfahrung im Zentrum. Mit der optimalen Organisationsform lässt sich die betriebswirtschaftlich wie auch steuerlich beste Lösung finden. Ziel muss es sein, die allseitige Wertschöpfung zu erhalten und gleichzeitig Reibungsverluste und steuerliche Abgaben zu minimieren. Auch hier entscheidet die vorhandene Zeit oftmals über Rahmenbedingungen und Möglichkeiten.
Wir begleiten solche Nachfolgeprozesse mit Leidenschaft, gehören sie für einen Treuhänder doch zu den herausforderndsten und interessantesten Aufgaben überhaupt.
Der dipl. Treuhandexperte ist Betriebsökonom FH und Mitgründer der Treuhand Marugg + Imsand AG. Er verfügt über langjährige Treuhanderfahrung und beschäftigt sich im Speziellen mit umfassender Unternehmens- und Steuerberatung. Treuhand Marugg + Imsand AG ist in den Bereichen Revision, Treuhand, Steuern und Unternehmensberatung tätig.